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Seit der Echo Verleihung 2018 erreichte die Diskussion über antisemitische Textpassagen und Verschwörungserzählungen im Gangsta Rap die breite Öffentlichkeit. Deutscher Rap gehört zu den erfolgreichsten Musikgenres der heutigen Zeit und ist integraler Bestandteil der deutschen Jugendkultur. Das kommerziell erfolgreiche Subgenre Gangsta Rap schildert die Sicht „der Straße“, glorifiziert Gewalt und Kriminalität. Abwertung und Tabubruch sind Stilmittel des Gangsta Rap, dies sei aber ironisch zu verstehen und die Person des Rappers werde als Kunstfigur wahrgenommen. Könnte es auch sein, dass durch Texte Einstellungen und Stereotype bei Jugendlichen geformt, Werte, Demokratieverständnis und Diskriminierungsneigung geprägt werden? Und wieso wird der Antisemitismus von Rappern überhaupt als rebellisch, als subversives und provokatives Thema wahrgenommen, obwohl sich Rapmusik als antirassistisches Empowerment für diskriminierte Gruppen versteht?

Dr. Jakob Beier forscht am Zentrum für Prävention und Intervention im Kindes- und Jugendalter (ZPI) der Universität Bielefeld zum Thema Antisemitismus in der Kulturproduktion und Verschwörungsideologien in modernen Medien. Im Rahmen seiner Forschungen beschäftigt er sich intensiv mit Antisemitismus im deutschsprachigen Gangsta-Rap. Darüber hinaus ist er Mitherausgeber des Sammelbandes „Antisemitismus in Jugendkulturen“, der im Frühjahr 2022 erscheint.

Ben Salomo ist in Israel geboren, seine Musik wird dem Conscious Rap zugeordnet, dessen Inhalt politisch oder sozialkritisch motiviert ist. Obwohl sein YouTube Kanal RapAmMittwochTV mehr als 380.000 Abonnenten hatte, beendete er diese Reihe auf Grund des Antisemitismus. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. 2019 erschien seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“

PD Dr. Martin Seeliger ist Soziologe und stellvertretender Direktor am Institut für Arbeit und Wirtschaft an der Universität Bremen, wo er auch die Abteilung ‚Wandel der Arbeitsgesellschaft‘ leitet. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Politische Ökonomie, Wirtschaftssoziologie und Cultural Studies. Letztes Jahr erschien vom ihm „Soziologie des Gangstarap. Popkultur als Ausdruck sozialer Konflikte“.

Moderation: Corinna Wagner GIM e.V.

Anmeldung: info@gimuenchen.de

Eine Veranstaltung des GIM e.V. im Kooperation mit der Thomas-Dehler-Stiftung und der Friedrich-Naumann-Stfitung.

Projekt: Antisemitismus. Nein Danke!

logo-antisemitismus-nein-danke_veranstaltung1Gesellschaftswissenschaftliches Institut München für ZukunftsfragenThomas Dehler Stiftung

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