Qualitätsstandards für >>Argumentationstrainings gegen Stammtischparolen<<
Bundeszentrale für politische Bildung fördert Erhebung und Fachtagung (2018)
Projektleitung Dr. Christian Boeser-Schnebel
Seit der Veröffentlichung des Buches „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen“ von Klaus-Peter Hufer im Jahr 2000 gibt es in der politischen Bildung einen Bestseller, der bis heute in der inzwischen 10. Auflage nicht nur weite Verbreitung gefunden hat, sondern auch Grundlage ist für unzählige Workshops und Trainings in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz.
Allein in den letzten drei Jahren fanden mehr als 300 Vorträge, Workshops und Seminare statt, wobei die Gesamtzahl durch nicht gemeldete Trainings erheblich höher liegen dürfte. In diesem Jahr wurde das Argumentationstraining auch in Italien erprobt und soll in Luxemburg eingeführt werden.
Auch ein seit 2012 bestehendes Projekt in Bayern knüpft hier an: So war die Publikation von Klaus-Peter Hufer Ideengeber für ein Forschungs- und Konzeptentwicklungsprojekt des am Augsburger Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung angesiedelten Netzwerks Politische Bildung Bayern. Dem in Kooperation mit der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit durchgeführten Projekt „Argumentationstraining gegen Politik(er)verdrossenheit“ ist es in den letzten zwei Jahren gelungen, insbesondere in Bayern über 150 Workshops und Vorträge durchzuführen, oft auch mit dem Titel: „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen – Für Demokratie und Dialog“. Die Publikation „Politik wagen. Ein Argumentationstraining“ fokussiert u.a. neben Argumentationshilfen auch demokratierelevante Dilemmata und die Notwendigkeit eines wechselseitigen Perspektivwechsels zur Stärkung einer diskursorientierten Demokratie.
Nicht zuletzt aufgrund der sehr großen Nachfrage zum Argumentationstraining gibt es inzwischen einen unüberschaubaren Markt an Anbietern und Adaptionen. Zum Teil ist das Training an anerkannte Träger der Erwachsenenbildung und etablierte gesellschaftliche Institutionen und Organisationen angebunden und dort verankert, zum Teil gibt es kleinere Anbieter und viele selbstorganisierte Initiativen. Die meisten Trainerinnen und Trainer sind frei- oder nebenberuflich tätig.
Vor diesem Hintergrund führen wir eine Bestandsaufnahme von aktuellen Angeboten durch und organisieren den Austausch unter Entwickler/-innen, Trainer/-innen und Multiplikator/-innen unterschiedlicher Formate, um auch künftig die Qualität dieses Angebots politischer Bildung sicherzustellen.
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