Mitunter gelten rechte Extremisten als intellektuell unterbelichtet. Bei dieser Auffassung gibt es zwar einen wahren Kern, sie unterschlägt aber die Existenz der Neuen Rechten. Mit dieser Bezeichnung werden Intellektuelle erfasst, welche bezogen auf die Analysemerkmale „Ideologie“, „Organisation“ und „Strategie“ wie folgt wahrnehmbar sind: Es handelt sich um einen informellen Kreis von intellektuellen Rechtsextremisten, die sich insbesondere auf das Gedankengut der Konservativen Revolution der Weimarer Republik beziehen und über eine „Kulturrevolution von rechts“-Strategie längerfristig einen politischen Umsturz beabsichtigen. Dazu haben die Gemeinten schon lange die Seminarräume verlassen und forcieren einen seit Mitte der 2010er Jahre auszumachenden Rechtsruck. So haben die Autoren der Neuen Rechten etwa großen Einfluss auf die AfD, der sie nicht nur einzelne Ideologiefragmente, sondern auch strategische Orientierung geben wollen.
Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl)