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Fachgespräch mit Andreas Umland (deutscher Politikwissenschaftler, Publizist und Osteuropa-Experte) und Priv.-Doz. Dr. Karin Schnebel

Esoterik und staatsfeindliche Umsturzfantasien scheinen ein ungleiches Paar zu sein. Doch Rechtsextreme treten auch nicht unbedingt in Springerstiefel und Glatze auf, sondern können auch „Ökos“ sein. Ökologische Versprechen werden zum Einfallstor. So macht sich derzeit die russische Anastasia-Bewegung oder die Freilernerszene nach Michael Schetinin in Deutschland breit. Verschwörungstheorien, Antisemitismus und demokratiefeindliche Haltungen finden damit regen Anklang.

Schon seit dem 19. Jahrhundert begann die Verbindung zwischen moderner Esoterik und Politik. Im 20. Jahrhundert zog die Esoterik auch in Deutschland in rechtsextreme Gruppierungen ein. Immer mehr Menschen sympathisieren in Deutschland und weltweit mit der aus Russland stammenden rechts-exoterischen Sekte. Auch gibt es zwischen der Neuen Rechten in Deutschland und Russland regen ideellen und personellen Austausch. Welche Ideale verfolgen Eurasier oder „Neo-Eurasier“ und was hat dies mit dem Ukraine-Krieg zu tun? Neben den Propaganda- und Desinformationskampagnen des Kremls ist eine intellektuelle Deformation der russischen Elite durch Theoretiker wie Lew Gumiljow und Alexander Dugin mitverantwortlich. Spekulative, oft verschwörerische, okkultistische und rassistische Theorien kursieren im postsowjetischen Raum und trachten danach, ihre Ideale in Europa zu verbreiten. Die Krisen in Europa verhelfen Verschwörungstheorien, esoterischen Angeboten oder auch rechtsextremem Gedankengut auch bei uns zu neuen Auswüchsen. Von Russland aus werden diese Ideen über die Sozialen Medien verbreitet und landet nicht zuletzt in der Freilerner-Szene.

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