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In immer mehr Bereichen der Gesellschaft sowie in Kunst und Kultur geht zunehmend das Schreckgespenst Antisemitismus um. Dies ist nicht nur in rechtsextremen, bei Teilen der politischen Linken oder manchen muslimischen Kreisen der Fall, sondern immer wieder rüttelt dies an in den Grundfesten von Kulturinstitutionen im In- und Ausland oder auch in kuratorischen und künstlerischen Diskursen der Gegenwart vor. Schon die Gründungskommission der Dokumenta 16 wurde aufgelöst. Die Auftritte von Roger Waters, das Theaterstück „Die Vögel“ oder das Konzert von „Ska-P“ in München sind nur Beispiele hierfür. Die Grundhaltungen dahinter sind die jeweils so betrachtete Verteidigung von Menschenrechten. Manche, die die Auffassung nicht teilen, laufen Gefahr als rassistisch bezeichnet zu werden. Gleichermaßen gibt es ebenso einen Generalverdacht, der gegen Musliminnen und Muslime gerichtet ist. Der Einsatz für die angebliche Befreiung anderer führt zur Selbsterhöhung der eigenen moralischen Wertigkeit. Auch der Bezug zur Kolonialisierung wird thematisiert. Auch wenn Kritik an Israel legitim ist, scheinen die Verstrickungen der Geschichte und Gegenwart, Lokalem und Globalem nicht in den Gesamtkontext gestellt zu werden. Was meinen wir mit Rassismus und wo beginnt diese Debatte für andere diskriminierend zu werden.

Referentin: Priv.-Doz. Dr. Karin Schnebel

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Bildquelle: C.Suthorn / cc-by-sa-4.0 / commons.wikimedia.org
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